) T E S T PLATTENSPIELER
Nur 'ne kleine Nummer?
Er h e iß t T D 2 0 9 statt 309, ist sein em g ro ß en
B ru der ab er w ie aus d em kan tig en C haraktergesich t
geschnitten. STER EO tes tet die E in stiegsversio n von T h o ren s '
urig g e fo rm te m P latten sp ielerko n zep t
E
r sticht aus der Masse hervor: Mit
dem markant geformten TD309
(Test in STEREO 9/10), dessen Chas-
sis wie ein Wankelkolben mit Tonarm-
ausleger aussieht, platzierte Thorens vor
gut drei Jahren einen echten Hingucker,
gerade, wenn dieser in Hochglanzweiß oder
gar -rot anstelle von schlichtem Schwarz
auftritt. Was mancher zunächst als vorder-
gründig-effektheischenden Designdreher
missversteht, entpuppt sich bei näherem
Hinsehen als ernst zu nehmender Plat-
tenspieler mit raffinierter Technik, wozu
etwa die unkonventionell, aber effektiv per
Zentrierspinnen aus dem Lautsprecherbau
entkoppelten Füße zählen.
Nicht nur die trieben den Komplettpreis
inklusive MM-Abtaster auf 1600 Euro,
Um seine Bewegungen abzufedern, wurde
der Motor in eine Zentrierspinne montiert. Die
Schraube rechts dient der Riemenspannung
weshalb der Traditionshersteller nun eine
optisch praktisch identische, jedoch tech-
nisch weniger aufwändige Ausführung
vorstellt, die deshalb knapp unterhalb
der 1000-Euro-Marke bleibt.
Der TD209 hat unbedämpfte,
bequem von oben in ihrer Höhe
einstellbare Füße, um die Zarge
exakt waagerecht auszurichten.
Der Umschalter für die beiden
Drehzahlen, beim TD309 vorne
unterm MDF-Chassis versteckt,
wanderte nach oben. Die wohl eher selten
benötigte Höhenverstellung des ansons-
ten identischen Tonarms - samt Reso-
nanzbremse auf dem Rohr und mit im
Sinne eines günstigen Schwerpunkts tief
angesetztem Gegengewicht - erfolgt jetzt
Die geschwungenen Ausschnitte im Boden des
Plattenspielers sollen Resonanzen den Weg
zum Tellerlager erschweren
etwas umständlich über Unterlegschei-
ben, die mitgeliefert werden.
Geblieben ist es bei der Motorauffiän-
gung in einer Zentrierspinne - eigentlich
zur Führung von Boxenmem-
branen gedacht. Sie soll Vibra-
tionen aus dem Antrieb vom
Rest des Drehers fernhalten.
Allerdings muss der TD209 bei
identischem Lager mit einem
einfacheren Auflagesystem für
die Schallplatte auskommen.
Das besteht nicht mehr aus einem Alu-
miniumsubteller mit Glasscheibe oben-
drauf. Hier ist’s ein Kunstoffaufnehmer
für den leichten, auf seiner Unterseite per
dickem Gummiring bedämpften Blechtel-
ler, in den eine Acrylplatte eingelegt wird.
Das Gegengewicht sitzt unterhalb des Tonarm-
rohrs und sorgt so für einen tiefen Schwer-
punkt. Ein solcher wirkt beruhigend aufs Lager
STICHWORT
Resonanzbremse:
Der Reiter auf dem
Rohr dämpft Reso-
nanzen. Er soll an
dieser Stelle optimal
wirken und darf nicht
verrückt werden.
72 STEREO 1/2014